Der Pfad einer Klimaneutralität ab 2050 verfehlt die Klimaziele von Paris
Der steinige Weg zur Ehrlichkeit in der Klimapolitik
Kernaussagen
Vielfach wird in der Wissenschaft anerkannt, dass das Überschreiten des Temperaturanstiegs um 2°C in eine Heißzeit zu führen droht, in welcher eine menschliche Zivilisation, wie wir sie heute kennen, nicht mehr existieren kann.
Wie nahe die Menschheit schon an diesem Punkt der Irreversibilität ist, wird in der politischen Welt, den Medien und teilweise sogar in der Wissenschaft nicht wahrgenommen. Politische Ziele, wie auch wissenschaftliche Szenarien, die nach 2030, also nach Überschreiten von 1,5°C noch die Nutzung fossiler Rohstoffe mit den zwangsläufig damit verbundenen Treibhausgasemissionen beinhalten, führen unausweichlich in eine Heißzeit.
Deswegen müssen Wissenschaftler*innen, die Szenarien auf Basis einer Klimaneutralität bis 2050 entwerfen, klar artikulieren, dass ein solcher Pfad kein Beitrag sein kann, um die irdische Heißzeit abzuwenden. Entsprechende Hinweise finden sich aber meist nicht in solchen Szenarien. Damit tragen auch einzelne Klimawissenschaftler*innen dazu bei, dass die Menschheit nicht die notwendigen Maßnahmen zur Bekämpfung der Klimakrise ergreift.
Das zentrale Pariser Ziel von 1,5°C wird aber spätestens 2030 überschritten werden und selbst die Einhaltung von 2,0°C wird nur durch sofortiges und umfassendes Umsteuern erreichbar bleiben. Wer wie die Europäische Kommission behauptet, mit dem Ziel der Klimaneutralität bis 2050 würde das Pariser Abkommen eingehalten werden können, täuscht schlicht die Öffentlichkeit.
Dabei ist es, wenn auch mit größten Anstrengungen, technisch und ökonomisch möglich eine weltweite Nullemissionswirtschaft in Verbindung mit großen Kohlenstoffsenken bis 2030 umzusetzen. Dafür ist politischer Willen notwendig, der eine klare Agenda vorgibt, die – getragen von klimapolitisch sensiblen Medien – unterstützt wird durch nachhaltige Wirtschaftsstrukturen und die Anstrengungen jedes und jeder Einzelnen.
Wer einen solch schnellen Wandel für unrealistisch hält, sollte wenigstens ehrlich zugeben, dass er oder sie keinen alternativen Weg zur Bekämpfung der Klimakrise und zur Sicherung der menschlichen Lebensgrundlagen vorschlagen kann.
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